Tugendwerk/Fassadenhorcher ist eine ortsspezifische Klanginstallation, welche die Fassade und die Umgebung des Pestalozzischulhauses in ein Instrument sowie in eine Abhöranlage verwandelt. Das Tugendwerk besteht aus einem auf den Ort massgeschneiderten Instrument: die seit der Fertigstellung des Hauses leerstehenden, in die Fassade der beiden Seitenflügel des Gebäudes eingelassenen Nischen sind mit je einer Glocke und dazugehöriger Anschlagsmechanik bestückt. Von einer programmierbaren Schaltung ausgelöst, erklingt zur Pausenzeit anstelle eines elektronischen Gonges ein variantenreicher Glockenton. Dieser wiederum wird von in den Glocken montierten Mikrofonen, den Fassadenhorchern, aufgenommen. Auch die sich stetig verändernde Geräuschkulisse der unmittelbaren Umgebung wird so aufgezeichnet. Die hauseigene Lautsprecheranlage überträgt das fein abgestimmte Tongemisch in die Innenräume des Schulhauses. Indem das Tugendwerk den inneren Rhythmus des Hauses nach aussen trägt und der Fassadenhorcher die Klangwelt des Aussenraumes wiederum nach innen, wird das ansonsten bestens gegen Lärmimmissionen isolierte Pestalozzischulhaus für Momente akustisch durchlässig.
Tugendwerk/Fassadenhorcher will dem immer gleich getakteten Unterrichtsbeginn und -ende ein launisches Läuten entgegenhalten und unvorhersehbar erfrischend zum Schmunzeln verführen. Der Schulalltag soll durch die feine Irritation der immer wieder anders erklingenden Melodien sanft gebrochen werden. Wessen Aufmerksamkeit würde durch einen stets überraschenden Pausenschlag nicht immer wieder aufs Neue geweckt?
Durch die obertonreichen Klangfarben der Installation erhält das Pestalozzischulhaus, an dessen südlicher Fassade sich das hohe Sirren des Zugsverkehres bricht und dessen nördlicher Vorplatz vom Bass-Tonteppich der Bahnhofstrasse unterlegt ist, innerhalb des vorherrschenden Klangraumes eine eigene Stimme, die gegen innen den Rhythmus des Hauses bestimmt und gegen aussen neckisch und selbstverständlich „Schule macht“.
Lorenz Schmid, im März 2014
Durch die obertonreichen Klangfarben der Installation erhält das Pestalozzischulhaus, an dessen südlicher Fassade sich das hohe Sirren des Zugsverkehres bricht und dessen nördlicher Vorplatz vom Bass-Tonteppich der Bahnhofstrasse unterlegt ist, innerhalb des vorherrschenden Klangraumes eine eigene Stimme, die gegen innen den Rhythmus des Hauses bestimmt und gegen aussen neckisch und selbstverständlich „Schule macht“.
Lorenz Schmid, im März 2014
Tugendwerk/Fassadenhorcher
Prämierter Beitrag zum Wettbewerb Kunst und Bau Pestalozzischulhaus
Realisierung: 2013-14
Glockenspiel (f2, b2, c3, f3), Mineralfarbe, Mikrofone, Signalprozessor, Steuerung, Akustikanlage.
Standort: Pestalozzischulhaus, Bahnhofstrasse 46, 5000 Aarau.
Bauherrschaft: Einwohnergemeinde der Stadt Aarau
Architekten: B.E.R.G. Architekten GmbH, Zürich
Bauleitung: Schlatter Bauleitungen, Wernetshausen
Musikalisches Konzept: Didine Stauffer
Tontechnisches Konzept: Thomas Gassmann, Uesslingen
Glockenspiel: Rüetschi AG, Aarau
Elektroplaner: Schmidiger +Rosasco AG, Zürich
Elektrotechnik: Etavis AG, Baden, g+m Elektronik AG, Oberbüren
Malerarbeiten: Bircher AG, Suhr
Künstlerisches Konzept, Projektbegleitung: Lorenz Olivier Schmid, Aarau
Prämierter Beitrag zum Wettbewerb Kunst und Bau Pestalozzischulhaus
Realisierung: 2013-14
Glockenspiel (f2, b2, c3, f3), Mineralfarbe, Mikrofone, Signalprozessor, Steuerung, Akustikanlage.
Standort: Pestalozzischulhaus, Bahnhofstrasse 46, 5000 Aarau.
Bauherrschaft: Einwohnergemeinde der Stadt Aarau
Architekten: B.E.R.G. Architekten GmbH, Zürich
Bauleitung: Schlatter Bauleitungen, Wernetshausen
Musikalisches Konzept: Didine Stauffer
Tontechnisches Konzept: Thomas Gassmann, Uesslingen
Glockenspiel: Rüetschi AG, Aarau
Elektroplaner: Schmidiger +Rosasco AG, Zürich
Elektrotechnik: Etavis AG, Baden, g+m Elektronik AG, Oberbüren
Malerarbeiten: Bircher AG, Suhr
Künstlerisches Konzept, Projektbegleitung: Lorenz Olivier Schmid, Aarau