Das Rohmaterial für die Vorgartenkosmologie wuchs in den Frühlings- und Sommerwochen vor den Fenstern meines Ateliers heran. Reif gepflückte Beeren verdichtete ich in einer Presse zwischen Passepartoutkarton und entspiegelten Glasscheiben.
Die so entstandenen Hinterglaspräparate fotografierte ich im nur durch die Glaskanten eintreffenden Licht. In diesem Streiflicht wirkt der - längst eingetrocknete - Pflanzensaft als Kontrastmittel: überall dort, wo er hinreichte, scheinen die Präparate auf. Und mit ihnen ihr Umraum: Auch Kratzer im Glas, Staubkörner und Fettspuren schreiben sich als glimmende Artefakte dem Lichtbild ein. Vereinzelt erzählen Pilzfäden vom feinziselierten Werk der Zersetzung, die bereits begonnen hatte, als die Präparate feucht in der Presse lagen.
Die Resultate dieser experimentellen Bilderreifung sind Zeitraffer und Zeitlupe gleichermassen: Sie bilden einen mehrere Wochen dauernden Prozess (des Einsickerns und Abtrocknens) ab. Und doch zeugen auch hier hier und dort Kometenschweifen ähnliche Spuren vom nur Bruchteile von Sekunden dauernden Zerplatzen der Beeren.